

Ein Elefant im Lichtstrahl der Dunkelheit
Die Wildnis Afrikas besitzt eine Sprache, die sich erst offenbart, wenn die Sonne längst untergegangen ist. In der Nacht, wenn das Sichtbare zu verschwinden scheint, beginnt ein anderer Dialog zwischen Fotografen und Natur. In diesem Jahr, während einer meiner Fotoreisen in Sambia, durften wir einen solchen Moment erleben: Ein Elefant, der lautlos aus der Dunkelheit trat, nur von dem Strahl einer Taschenlampe im Gegenlicht berührt.
In dieser flüchtigen Konstellation aus Bewegung, Schatten und Licht erschien der Elefant wie eine Gestalt, die aus einer anderen Dimension herübergleitet. Es war ein Augenblick, in dem die Tierfotografie nicht mehr nur dokumentiert – sondern erzählt, deutet, verwandelt. Ein Moment, der für mich seit Jahren die Richtung bestimmt, in die ich meine Fotoworkshops entwickle: weg vom Gewöhnlichen, hin zur Kunst.
Seit Jahrzehnten erschaffe ich neue fotografische Konzepte, um die Tierfotografie, die Naturfotografie und die kreative Arbeit auf unseren Fotoreisen und Fotosafaris weiterzuentwickeln. Einer dieser Workshops ist die nächtliche Fotografie mit einer einfachen Taschenlampe. Diese Technik, die ich selbst entworfen habe, ist für mich Tierfotografie 2.0 – ein künstlerischer Ansatz, der die Wildnis neu interpretiert und die Grenzen klassischer Safari-Bilder überwindet.
Das Fotografieren in völliger Dunkelheit, während wilde Tiere sich bewegen, ist selbstverständlich eine Herausforderung – sowohl für die Fotografen als auch für das technische Equipment. Doch mit den modernen Kameras und Objektiven von heute lässt sich diese Aufgabe erstaunlich gut meistern. In meinen Workshops gebe ich präzise Hinweise, praktische Tipps und verständliche Anleitungen, damit selbst Teilnehmer ohne tiefgreifende Vorkenntnisse in der Lage sind, solche außergewöhnlichen Aufnahmen zu realisieren. Jeder soll die Chance haben, aus der Wildnis ein Kunstwerk zu formen.
Über die Jahre habe ich viele dieser innovativen Workshops entwickelt und in verschiedenen Ländern der Welt etabliert – stets mit dem Ziel, auf unseren Reisen Bilder zu erschaffen, die sich deutlich von der üblichen Safari-Fotografie abheben. Bilder, die spüren lassen, dass Kunst und Natur ein gemeinsames Zuhause haben.
Heute präsentiere ich dieses Elefantenbild zum ersten Mal. Es ist ein Werk, das jener Nacht in Sambia entsprang – und vielleicht den Wunsch weckt, die Magie der Wildnis in der Dunkelheit selbst zu erleben.
Auch das Büffelbild, das ich gestern gezeigt habe, entstand in der Wildnis Afrikas im Licht einer einfachen Taschenlampe und trägt dieselbe Handschrift dieser besonderen Fotokunst – eine Art mobiles Atelier, das nicht im Studio steht, sondern mitten in der Natur.
Das Leben ist zu kurz für aufgeschobene Pläne, Ausreden und mittelmäßige Fotoreisen!
