

Wenn zwei Kinder rennen – und uns zeigen, wie einfach Glück sein kann.
Es gibt Sätze, die man tausendfach ausgesprochen hat – und dennoch tragen sie jedes Mal die gleiche Wahrheit in sich. Einer davon begleitet mich seit vielen Jahren: Das Leben ist schön und das Leben ist das, was wir daraus machen.
Ein einfacher Gedanke, fast alltäglich, und doch leuchtet er wie ein stiller Kompass für all jene Momente, in denen wir uns fragen, was wirklich zählt. Wir hier im Westen haben das große Glück, in einer Welt zu leben, in der unser Alltag meist ruhig, sicher und voller Möglichkeiten ist. Und genau deshalb sollten wir uns erinnern: Schönheit ist nicht nur etwas, das wir empfangen – sie ist auch etwas, das wir weitergeben können.
Es braucht dafür weder Reichtum noch außergewöhnliche Mittel. Es beginnt damit, dass wir Menschen in unserem kleinen Kosmos mit Freundlichkeit begegnen. Ein Anruf bei einem Freund, ein Gruß an die Nachbarin, ein kurzer Spaziergang mit jemandem, der uns wichtig ist. Ein Lächeln, das wir schenken, ohne etwas dafür zu erwarten. Ein offenes Ohr. Ein kleiner Dienst der Güte.
Wir gestalten unser Leben – und das Leben anderer – im Stillen, mit alltäglichen Gesten, die kaum Aufwand kosten, aber ein Feuer entfachen können, das weit über den Moment hinausgeht.
Vor ein paar Wochen, während meiner Fotoreise durch Äthiopien, erlebten wir eine dieser unscheinbaren, aber leuchtenden Situationen. In einem Dorf organisierte ich für unsere Fotografen spontan ein Rennen für die Kinder: ein kleines Mädchen, ein kleiner Junge, ein Staubweg, der zur Rennbahn wurde, und ein Publikum aus lachenden Eltern und begeisterten Fotografen.
Die Kinder liefen mit einer Freude, die man nicht inszenieren kann. Die Eltern feuerten sie an, als ginge es um die Weltmeisterschaft. Unsere Fotografen waren entzückt und lachten Tränen. Die Luft war erfüllt von Leichtigkeit, von Stolz, von tiefer Lebensfreude.
Und all das, weil jemand eine kleine Idee hatte, die nichts kostete außer Offenheit und ein paar Minuten Fantasie.
Es sind diese Momente, die uns erinnern: Schönheit entsteht nicht nur in den großen Abenteuern, sondern in den Augenblicken, die wir bewusst gestalten – für uns selbst und für die Menschen um uns herum.
Wenn wir wollen, können wir jeden Tag ein kleines Fest des Miteinanders erschaffen. Ein freundliches Wort hier, eine helfende Hand dort, ein spontaner Gruß an einen Fremden. So entsteht eine Welt, in der wir selbst gerne leben – und in der andere gerne leben wollen.
Beginne heute damit, jeden Tag eine kleine Geste der Freundlichkeit für Dich selbst und für die Menschen in Deinem Umfeld zu schaffen. Schenke ein Lächeln – und die Welt wird es Dir auf ihre stille, wunderbare Weise zurückgeben.
Lasst uns täglich daran arbeiten, dass dieser Satz nicht nur wahr klingt, sondern lebendig wird.
Das Leben ist schön und das Leben ist das, was wir daraus machen.
