

Wenn ein Perlhuhn die Bühne übernimmt
Es heißt oft, dass in Afrika die Löwen und Leoparden die Hauptdarsteller der Nacht sind. Doch manchmal schreibt die Natur ihre eigenen Komödien – und dann reicht schon ein aufgeregtes Huhn, um die Show zu stehlen.
Wir saßen in einem unterirdischen Fotoversteck in Südafrika, bereit für die großen Dramen der Savanne. Doch stattdessen trat ein Perlhuhn auf. Nicht irgendeines, sondern das aufgeregteste Exemplar weit und breit.
Unermüdlich rannte es ans Wasserloch, stolperte fast über die eigenen Beine, flatterte wie ein schlecht gelaunter Tänzer und krächzte in die Nacht, als wolle es persönlich die Sterne in Schach halten. Und warum das alles? Weil die Scheinwerfer Insekten anzogen, die ins Wasser fielen. Für unser „Nachtgespenst“ bedeutete das: All-you-can-eat-Buffet!
So pickte und rannte es, mal links, mal rechts, mal wieder zurück – als ob das Schicksal der Savanne allein auf seinen Schultern läge. Und während wir schmunzelnd zusahen, erinnerte uns dieses aufgeregte Huhn an eine einfache Wahrheit: Manchmal ist nicht der König der Tiere der Star, sondern der Hofnarr im Federkleid.
Natürlich kamen auch andere Gäste vorbei: Büffel, ein Nashorn, ein Hammerkopf und weitere Tiere sorgten für ein abwechslungsreiches Programm. Aber keiner hatte so viel Energie wie unser gefiederter Freund.
In afrikanischen Mythen gelten Vögel als Mittler zwischen den Welten. Wenn das stimmt, dann hat uns dieses Perlhuhn wohl die Botschaft geschickt: „Vergesst nicht das Lachen.“
Und so wurde diese Nacht am Wasserloch zu einem Feuerwerk aus Heiterkeit und wilder Vielfalt. In wenigen Tagen fliegen wir wieder nach Afrika – diesmal nach Botswana und Südafrika. Und wer weiß: Vielleicht wartet dort schon das nächste aufgeregte Huhn auf seinen großen Auftritt.
Das Leben ist zu kurz für aufgeschobene Pläne, Ausreden und mittelmäßige Fotoreisen!
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