

Ein Sonnenuntergang zwischen Akazien und Fernweh.
Der Herbst zieht sich über Europa hinweg – leise, golden und kühl zugleich. Auf den hohen Bergen liegen bereits die ersten Schneeflocken. Nebel umhüllt die Felder, und in den Städten riecht es nach Kaminholz und nasser Erde. Es ist jene Zeit, in der die Menschen sich wieder nach Wärme sehnen – nach einem Ort, an dem die Sonne nicht nur scheint, sondern das Herz durchdringt.
In diesen Tagen, da ich selbst auf Reisen bin – heute auf dem Weg nach Berlin –, denke ich an jene Abende in Afrika, wenn die Sonne langsam hinter den Akazien versinkt. Dann färbt sie den Himmel in Töne von Kupfer, Gold und tiefem Rot bis Blau, und die Welt scheint für einen Moment stillzustehen. Ein Safari-Wagen, mein treuer Begleiter in der Wildnis, ruht unter einem Baum – als wartete er auf das nächste Abenteuer.
Solche Augenblicke sind wie Geschichten, die die Natur selbst erzählt. Vielleicht erinnern sie uns an alte Mythen, in denen Sonne und Erde ein Liebespaar waren, das sich jeden Abend aufs Neue verabschieden musste – mit dem Versprechen, sich am nächsten Morgen wiederzufinden. Der Herbst ist in gewisser Weise dieselbe Geschichte: ein stilles Verabschieden, das doch in sich den Keim des Wiedersehens trägt.
Möge dieses warme Bild aus Afrika euch daran erinnern, dass selbst am kältesten Herbsttag ein Funken Sonne wohnt. Dass wir – egal, wo wir sind – unsere inneren Landschaften mit Licht und Wärme füllen können.
Denn die Sehnsucht nach Ferne, nach Freiheit und Abenteuer – sie ist wie eine Glut, die nie erlischt.
Das Leben ist zu kurz für aufgeschobene Pläne, Ausreden und mittelmäßige Fotoreisen!
