

Hochzeiten, Wildtiere und uralte Rituale: Ein fotografisches Abenteuer in Äthiopien
In weniger als drei Wochen beginnt für mich erneut eine Reise in ein Land, das wie kaum ein anderes die Seele Afrikas verkörpert – Äthiopien. Auf dieser Fotoreise erwarten uns grandiose Landschaften, endemische Wildtiere und eine kulturelle Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Von den rauen Hochebenen des Nordens bis zu den entlegenen Dörfern des Südens spannt sich ein fotografisches Abenteuer, das Natur und Mensch in all ihrer Ursprünglichkeit zeigt.
Wir werden inmitten weiter Täler, zerklüfteter Berge und endloser Plateaus fotografieren – Heimat von Tieren, die nur hier existieren: majestätische Geladas, elegante äthiopische Steinböcke, der seltene äthiopische Wolf und viele andere Kostbarkeiten der Natur. Ihre Anpassung an diese einzigartige Umwelt und die wilde Schönheit der Landschaft machen jede Aufnahme zu einem unverwechselbaren Bild.
Doch es sind nicht nur die Tiere, die Äthiopien so faszinierend machen. Vor allem im Süden des Landes eröffnet sich ein kulturelles Mosaik von über 80 verschiedenen Völkern, die unterschiedliche Sprachen sprechen und sich über Jahrhunderte kaum vermischt haben. Ihre Gesichter, Frisuren, Körperbemalungen und Rituale erzählen Geschichten von uralten Traditionen, die bis heute lebendig sind. Für uns Fotografen ist dies ein Paradies – ein Ort, an dem jede Begegnung ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte aufleuchten lässt.
Auf unserer letzten Fotoreise hatten wir das seltene Glück, an zwei Hochzeiten teilzunehmen, die tief in diesen abgelegenen Regionen stattfanden. Mit Respekt und Geduld baten unsere lokalen Guides um Erlaubnis, und wir wurden herzlich eingeladen. Zwischen Hunderten von Gästen, Tänzen und Gesängen konnten wir Szenen fotografieren, die wie ein Sprung zurück in eine Zeit vor tausend Jahren wirkten: archaisch, kraftvoll, voller Emotionen. Wir überreichten dem Brautpaar ein Geschenk – ein kleines Zeichen der Wertschätzung für ihre Offenheit. Es war ein unvergesslicher Blick in ein Leben, das sich fernab der modernen Welt fast unverändert erhalten hat.
Auch diesmal habe ich bereits meine Scouts ausgeschickt, in der Hoffnung, dass wir wieder Zeugen solcher uralten Rituale werden. Vielleicht gelingt es uns, erneut an einer Hochzeit teilzunehmen, vielleicht an einem Fest, dessen Wurzeln tiefer reichen, als wir es begreifen können. Jede Begegnung ist ein Geschenk, jede Aufnahme ein stiller Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Ich freue mich auf diese kommende Äthiopienreise – auf eine Kultur, die in vielen Bereichen noch unangetastet ist von dem, was wir „Zivilisation“ nennen. Mögen diese Traditionen noch lange fortbestehen und uns daran erinnern, wie vielfältig und wertvoll unsere Welt ist.
Das Leben ist zu kurz für aufgeschobene Pläne, Ausreden und mittelmäßige Fotoreisen!
