

Der größte Lemur Madagaskars – ein stiller Herrscher der Baumkronen.
Die Wälder Madagaskars klingen anders als jeder Ort, den man kennt. Hier schwingt die Luft in Melodien, die zugleich archaisch und verletzlich wirken – als würde der Urwald selbst singen und seine Geschichten in langen, klagenden Rufen erzählen.
Mitten in diesem lebendigen Klangteppich begegneten wir heute einem Wesen, das wie ein Hüter dieser unverwechselbaren Welt erscheint: dem Indri. Diese geheimnisvolle Lemurenart, die größte ihrer Art auf Madagaskar, trägt eine majestätische Ruhe in sich. Seine schwarz-weiße Silhouette, die wachen Augen und die kraftvollen Sprünge zwischen den Bäumen lassen uns spüren, wie verbunden er mit diesem alten Wald ist.
Die Indris rufen nicht nur – sie singen. Ihre weit tragenden Lautsequenzen sind Warnung, Begrüßung und Poesie zugleich. In ihnen schwingt der Rhythmus eines Lebensraums, den es ohne diese Stimmen nicht gäbe. Wir hatten heute das Glück, einen jungen männlichen Indri zu fotografieren. Er saß für eine kostbare Weile still, als wollte er uns erlauben, ihn festzuhalten – nicht nur im Bild, sondern im Gefühl.
Wer sich auf Fotoreisen und Fotosafaris durch Madagaskar begibt, sucht oft die Farben und Formen der Chamäleons oder die Eleganz der Baobabs. Doch erst der Ruf des Indri macht bewusst, wie einzigartig und zerbrechlich dieses Ökosystem wirklich ist. Jede Begegnung mit diesen Tieren ist ein offenes Fenster in die Seele eines Landes, das zugleich wild, sanft und voller Geheimnisse ist.
Auf Madagaskar Leben über 100 verschiedene Lemurenarten.
Herzliche Grüße aus Madagaskar
Benny
