

Ein Tag zwischen zweihundert Geladas – mitten im Herzen Äthiopiens.
Hoch oben, wo die Wolken die Erde küssen und der Wind die Geschichten der Berge flüstert, leben sie – die haarigen Philosophen der Semienberge. Geladas, mit wehenden Mähnen wie uralte Denker, sitzen auf ihren Felsen und kauen Gras, als hätten sie alle Zeit der Welt.
Heute durften wir Teil ihres friedlichen Königreichs sein. Zwei riesige Familien mit jeweils über zweihundert Mitgliedern – Kinder, Mütter, Patriarchen und neugierige Teenager – haben uns empfangen, als gehörten wir schon immer dazu.
Wir saßen zwischen ihnen, kaum ein Meter entfernt, und fühlten uns für einen Moment wie Teil dieser gelassenen Gemeinschaft. Kein Scheu, kein Misstrauen – nur Ruhe, Neugier und das leise Schmatzen vegetarischer Weisheit.
Die Geladas ließen sich fotografieren, als hätten sie eigens für uns die Bühne der Berge bereitet. Über 5000 Aufnahmen und etliche Videos habe ich heute gemacht – jedes Bild ein kleines Gedicht aus Licht, Nähe und Vertrauen.
Es war ein Tag voller Staunen, Lachen und stiller Freude. Ein Tag, der uns daran erinnert, wie einfach das Glück manchmal aussieht – zottelig, graskauend und in die Sonne blinzelnd.
Ich sende Euch herzliche Grüße aus Äthiopien und wünsche Euch, dass Ihr bald selbst auf einer unserer Fotoreisen zwischen den Wundern dieser Erde sitzen dürft.
Das Leben ist zu kurz für aufgeschobene Pläne, Ausreden und mittelmäßige Fotoreisen!