

Die Hyäne am Wasserloch – Eine spannende Begegnung voller Bedeutung
In der Dunkelheit der afrikanischen Nacht, wenn der Mond die Landschaft in silbernes Licht taucht, zeigt die Natur ihr wahres Gesicht. Genau dann entstehen oft die intensivsten Begegnungen – fern von Trubel, fern von Menschen, ganz nah am echten Leben.
Ich sitze zusammen mit Teilnehmern meiner Fotosafari in einem unterirdischen Fotoversteck. Nur wenige Zentimeter über dem Boden erlaubt uns ein schmaler Schlitz den Blick auf ein Wasserloch. Von außen unsichtbar, aber mittendrin im Geschehen, warten wir auf das, was kommt.
Dann taucht eine Hyäne auf. Sie wirkt nicht selbstbewusst oder dominant – im Gegenteil: Ihre Bewegungen sind zögerlich, beinahe demütig. Ihr Blick ist gesenkt, ihre Haltung zurückhaltend. Alles an ihr scheint zu sagen: „Ich habe einen Fehler gemacht.“
Was uns besonders auffällt: Die Hyäne setzt sich so ins Wasser, dass ihr Hinterteil vollständig darin verborgen bleibt. Eine kluge Entscheidung. Sie scheint zu wissen, dass Angriffe bei Hyänen häufig von hinten erfolgen. Das Wasser wird so zur Schutzmauer – ein durchdachter Rückzugsort.
Rund um sie herum bewegen sich andere Mitglieder ihres Clans. Sie gehen im Kreis um sie, mustern sie – deutlich angespannt. Ihr Verhalten macht klar: Sie sind auf diese Hyäne nicht gut zu sprechen. Wir spüren die Spannung. Es ist eine äußerst laute und spannende Szene. Eine Familie, in der es knirscht.
In solchen Momenten wird mir immer wieder bewusst, wie durchdacht, sensibel und sozial viele Tiere handeln. Diese Hyäne zeigt mit ihrer Körpersprache, was wir Menschen oft mit vielen Worten nicht besser ausdrücken können: Einsicht, Vorsicht, vielleicht Reue.
Nur durch das spezielle unterirdische Versteck konnten wir diesen interessanten Moment aus nächster Nähe erleben – ohne zu stören, aber ganz nah dran. Wir waren Zeugen eines sozialen Dramas, das in vielen Tierdokumentationen unsichtbar bliebe.
Solche Augenblicke sind der Grund, warum ich diese Fotoreisen mit unterirdischen Fotoverstecken anbiete. Sie berühren, bleiben im Herzen, und sie erzählen Geschichten, die uns mit der Natur auf einer tieferen Ebene verbinden.
Für unsere kommende Fotoreise im September, bei der wir erneut solche Verstecke nutzen werden, war vor Kurzem noch ein Zimmer frei geworden – doch auch dieses ist nun vergeben. Die Reise ist wieder komplett ausgebucht, und ich freue mich riesig auf das, was uns erwartet.
Die Wildnis wartet – mit neuen Geschichten, neuen Bildern, neuen Momenten. Und ich bin dankbar, dass ich sie mit Gleichgesinnten teilen darf.
Das Leben ist zu kurz für aufgeschobene Pläne, Ausreden und mittelmäßige Fotoreisen!
