

Vor wenigen Stunden noch war ich Zeuge eines stillen Wunders:
Im goldenen Licht des Bandhavgarh-Nationalparks tanzten die Schatten der Bäume, und zwischen den Bäumen erschienen sie – Hanuman-Languren, würdevoll und wachsam.
Doch mein Blick blieb an zweien haften: winzig, kaum geboren, noch vom Duft des Anfangs umhüllt. Zwei neugeborene Baby-Languren, deren Augen die Welt erst seit wenigen Tagen erblickten.
Sie spielten, stolperten, jauchzten – voller Leichtigkeit, voller Neugier.
Jeder Augenblick war ihr Universum. Keine Erinnerung zog sie zurück, keine Sorge warf Schatten voraus.
Sie lebten – nicht im Gestern, nicht im Morgen – sondern ganz im Jetzt. Und dieses Jetzt war genug.
In ihrer unbeschwerten Gegenwart lag eine stille, große Wahrheit verborgen:
Das Leben findet nur hier statt, in diesem einen, flüchtigen Moment.
Nicht in den Träumen vergangener Tage, nicht in den Sorgen der kommenden Stunden.
Wie oft vergessen wir das? Wie oft überhören wir das leise Flüstern des Augenblicks?
Diese kleinen Wesen – kaum geboren – lehrten mich mehr über das Leben, als tausend Bücher es könnten:
Wenn wir lernen, dem Jetzt mit offenem Herzen zu begegnen, dann wird auch unser eigenes Dasein leichter, tiefer, schöner.
Dann tanzt die Freude mit uns – so wie die Languren unter dem Himmel von Bandhavgarh.
Herzliche Grüße aus dem Herzen Indiens,
Euer Benny