

Im Land des Lächelns und der Schatten. Thailand, ein Mosaik aus Kontrasten, wo die Freundlichkeit der Menschen so sanft wie ein Sommerwind weht und doch die Schatten der Korruption tief liegen. Inmitten der quirligen Straßen von Bangkok, wo Tuk-Tuks und Mopeds ein unverwechselbares Konzert darbieten, findet sich eine Ruhe, die tief in der Seele der Menschen verwurzelt ist. Ein Lächeln, das wie eine Blüte erblüht, begrüßt den Fremden. In den Gassen der Märkte, wo das Leben pulsiert, weicht jeder einem anderen aus, als wäre er ein kostbares Juwel. Eine Harmonie, die in unserer hektischen Welt oft verloren scheint. Doch hinter der Fassade der Gastfreundschaft lauert eine andere Realität. Die Schatten der Korruption werfen ihre langen Arme über das Land. Ein System, das von Bestechung und Machtmissbrauch geprägt ist, trübt den Glanz der thailändischen Seele.
In den engen Gassen der Slums, wo das Leben hart und einfach ist, findet sich eine bemerkenswerte Großzügigkeit. Das Teilen ist hier keine Tugend, sondern eine Notwendigkeit. Die Menschen helfen einander, teilen ihr Essen und ihr Dach. Thailand, ein Land der Widersprüche, wo die Armut Seite an Seite mit dem Reichtum der Kultur existiert. Ein Land, das uns lehrt, die Schönheit im Einfachen zu sehen und die Schatten anzunehmen, die zum Leben dazugehören. Thailänder sind dafür bekannt, dass sie äußerst nett, freundlich, respektvoll und höflich sind. Und das stimmt tatsächlich im Allgemeinen.
Die Menschen gehen friedlich und geduldig miteinander um. Man sieht keine Aggressionen in den Gesichtern oder im Straßenverkehr. Die Autos hupen so gut wie nie und die Fahrräder haben keine Klingel. Ich beobachte also ein sehr friedliches Miteinander. Im direkten Vergleich zu allen Ländern, die ich bisher bereist und erlebt habe, sind die Thais definitiv friedlicher zu bewerten, als alle anderen Völker.
Als Beispiel hierfür kann ich unsere gestrige Fahrradtour durch die Hinterhöfe und Märkte Bangkoks nennen. 18 Radfahrer sind hintereinander über 3 Stunden lang durch etliche Gassen und Märkte gefahren, wo die Wege teilweise schmaler als einen Meter waren. Überall haben die Menschen uns geduldig Platz gemacht und uns freundlich zugewunken. Selbst auf den Märkten, wo viele Menschen unterwegs waren, sind wir mit den Fahrrädern gefahren und niemand war deswegen schlecht gelaunt. In jedem europäischen Land und in vielen anderen Gebieten der Welt hätten wir beim selben Verhalten etliche Beleidigungen oder zumindest böse Blicke kassiert, aber nicht hier in Bangkok.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Friedlichkeit, Freundlichkeit und Gelassenheit der Thais, die auch etwas mit ihrer Religion, Erziehung und Kultur zu tun hat.
Soweit so gut. Im Land des Lächelns ist jedoch nicht überall “Friede, Freude und Eierkuchen”.
Abgesehen von relativ niedrigen Löhne und auch Kriminalität, haben die Thais ein Problem mit der Korruption, die wohl weit verbreitet ist.
Hier ein Beispiel für die Korruption bei der Polizei :
Wenn man ein Geschäft eröffnet, wie zum Beispiel ein Restaurant, dann muss man im Voraus Schmiergelder für Polizisten und Kontrolleure mit einkalkulieren. Wenn man diese Gelder nicht zahlt, machen sie einem das Leben zur Hölle, indem sie andauernd zur Kontrolle kommen und ständig irgendetwas finden, wofür sie einem einen Strafzettel ausstellen oder gleich die Türen des Geschäftes schließen. Das heißt im Klartext, man wird gezwungen, Schmiergelder zu bezahlen, wenn man hier Geschäfte machen möchte. Der Missbrauch von amtlichen Befugnissen ist jedoch keineswegs das Problem der Thais, sondern weltweit mehr oder weniger verbreitet. In einigen Gebieten wie zum Beispiel in Afrika, in Indien oder im Iran ist die Korruption noch deutlich ausgeprägter.
Dann habe ich noch darüber erfahren, dass der Grossteil der Thais keine Küchen zuhause hat. Ja, richtig. Sie haben keine Küchen, weil das Essen auf der Straße extrem günstig ist. Dies hat den Vorteil, dass man erstens deutlich weniger Mieter für eine Wohnung ohne Küche bezahlen muss und man spart sich auch noch die Zeit zum Einkaufen und Kochen. Dann hat man mehr Zeit, um zu Arbeiten und Geld zu verdienen. Jetzt verstehe ich auch, warum es so viel Street-Food in Thailand gibt. So extrem viele Essensstände am Straßenrand wie hier habe ich noch nie woanders gesehen.
Viele Menschen, die hier in Bangkok leben, kommen von Dörfern und Städten weit weg von der Hauptstadt. Sie mieten sich ein Zimmer für ca. 100 Euro im Monat und teilen sich die Dusche und Toilette mit einigen anderen Nachbarn. Im Schnitt verdienen sie monatlich ca. 500 Euro. Somit bleibt ihnen nach der Mietzahlung 400 Euro, um damit den Rest von ihrem Leben zu finanzieren.
Obwohl die Thais nicht sonderlich reich sind, sind sie trotzdem großzügig. Die Mönche bekommen täglich ihr Essen von den Menschen gespendet und die Opfergaben für die Götter sind ebenso nicht wenig. Auch die Instandhaltung der 36.000 Tempeln ist weitestgehend durch private Spenden finanziert. Was ebenfalls auffällig ist, ist die äußerst geringe Anzahl von Bettlern. In anderen Ländern, mit vergleichbarer Einkommenssituation gibt es viel mehr Bettler. Das weltweit schlimmste Land diesbezüglich ist Indien.
Soweit mein heutiger Bericht über die Lage der Nation in Thailand Mit diesem Beitrag zeige ich Euch auch ein Paar Handy-Fotos von Bangkok. Heute ist eine große Silvesterparty und gleich fahre ich zu einem Shoppingcenter, um mir dort das Ticket zu sichern.
Das Leben ist schön und das Leben ist das, was wir daraus machen.
Falls ich es nicht mehr schaffe, heute noch etwas zu posten, wünsche ich Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein spannendes Leben.
Herzliche Grüße von Benny aus Thailand.





