Das Foto, die Nacht, das Universum und der Traum. In der wunderschönen Wildnis Namibias können wir fast jede Nacht Fotos vom Nachthimmel aufnehmen. Die hier gezeigten Bilder habe ich gestern Abend fotografiert.
Als ich dabei war, die Fotos aufzunehmen, schaute ich immer wieder in die Tiefe des dunklen Himmels. Der Himmel scheint hier deutlich größer, als in Europa zu sein. Wenn ich mir dieses gewaltig große Universum anschaue, wird es mir besonders bewusst, wie klein und unbedeutend ich bin. Mein fleißiges Schaffen und mein Dasein werden in einigen Jahren vergessen sein, wie das Leben der tausenden früheren Generationen vor mir. Diese Momente sind für mich die RESET-BOTTONS meines Lebens. Sie geben mir den Impuls, mich nicht zu wichtig zu nehmen und bloß nicht überheblich zu werden. Ich bin ein NICHTS in diesem Universum und in einigen Jahren wird nichts von mir bleiben, was wirklich von Bedeutung wäre. Auf jeden Fall nichts, was für das Universum wichtig sein könnte. Dies gilt natürlich auch für alle anderen Menschen, die jemals gelebt haben und leben werden. In den ruhigen und dunklen Nächten in der Wildnis kann ich oft meine Gedanken schweifen lassen und während ich meine Langzeitbelichtungen mache, über diese Themen zu philosophieren. Danach folgt der Schlaf und damit das Träumen. Unsere Träume sind die Welten und Räume, in denen niemand anders Zutritt hat. Alles, was wir in unseren Träumen erleben, sind unsere private und einzigartige Erlebnisse. Ob unsere Träume für unser Leben wirklich etwas bedeuten, kann ich nicht sagen. Vielleicht sind sie nur eine Art der Verarbeitung unserer Wünsche, Ängste oder Sorgen. Wie auch immer ich meine Träume analysiere, komme ich zum Ergebnis, dass ich lieber in der Wildnis bin, in der Wildnis schlafe und hier auch träume. Es ist ein Privileg, an einem Platz zu sein, wo der Himmel groß, die Sterne klar und die einzigen Geräusche, die mich in die Welt der Träume begleiten, die Rufe der Schakale und das Chor der Grillen sind. In diesem Sinne wünsche ich meinen Freunden ein schönes Leben.
