

Im Schatten des Morgens: Drei Schatten aus Gold.
Der erste Morgen in Sambia war noch jung, der Tag kaum geboren, als wir uns auf den Weg machten – begleitet vom Herzklopfen der Erwartung, vom leisen Knistern der Abenteuerlust. Die Sonne schob sich wie ein Versprechen über den Horizont, färbte den Staub der Savanne golden, und jeder Atemzug roch nach etwas Uraltem – nach Geschichten, die nur erzählt werden, wenn man bereit ist, zuzuhören.
Und dann – aus dem Gewebe des Lichts und der Stille heraus – bewegte sich etwas. Ein Schatten, lautlos und würdevoll. Dann zwei weitere, kleiner, spielerisch, beinahe kindlich tollpatschig. Eine Leopardenmutter und ihre beiden Jungen. Drei Tupfer Wildnis in vollkommener Harmonie, getaucht in die zarte Glut des sambischen Morgens.
Sie waren da, und doch waren sie kaum da. Halb verborgen, halb offenbart. Wie Gedanken, die kommen und gehen, wie Erinnerungen an ein anderes Leben. Ihre Bewegungen – fließend wie Wasser, fest wie Stein. In ihnen lag das Geheimnis der Wildnis: nicht gezähmt, nicht erklärt – nur gespürt.
Die Jungen waren verspielt, neugierig, ungestüm – und doch schien die Mutter, mit einem einzigen Blick, mit einer kaum sichtbaren Geste, das ganze Gleichgewicht zwischen Schutz und Freiheit zu halten. Es war ein Tanz der Instinkte. Ein Gedicht ohne Worte. Eine Schule der Achtsamkeit.
So beginnt unsere Fotosafari – mit einer Begegnung, die mehr ist als eine Sichtung. Es ist eine Einladung. Eine Initiation. Ein leiser Ruf des Landes, das man nicht mit bloßem Auge erkennt, sondern mit der Tiefe des Herzens: Sambia – das Land der Leoparden.
Drei Leoparden am ersten Vormittag. Drei Seelen, die uns in ihren Kreis ließen, wenn auch nur für einen flüchtigen Moment. Doch was ist Zeit in der Wildnis? Ein Atemzug. Ein Blick. Eine Erinnerung, die bleibt.
Vielleicht ist das die wahre Kunst des Reisens: Nicht die Jagd nach Bildern, sondern das Lauschen auf Geschichten, die erzählt werden, wenn niemand spricht. Heute war der erste Vormittag – und er begann mit einem Wunder.
Hunderte Bilder habe ich von diesen Schönheiten aufgenommen, aber ich zeige euch hier nur eines davon, damit eure Phantasie bei meinem Text bleibt.
Ich bin gespannt, wie unser Nachmittag verlaufen wird.
Das Leben ist zu kurz für aufgeschobene Pläne, Ausreden und mittelmäßige Fotoreisen!